Seit 1993 steht die Imperia in der Konstanzer Hafeneinfahrt. Die 10 Meter hohe und 18 Tonnen schwere Skulptur aus Beton dreht sich dort auf dem Pegelturm in wenigen Minuten um ihre eigene Achse. Die leichtbekleidete und kurvenreiche Frau hat auf ihren Händen zwei Männchen sitzen, nackt und mit Narrenkappen auf dem Kopf. Sie stellen symbolisch Papst und König dar.
Literarische Vorlage für die Figur ist die Kurzgeschichte La belle Imperia des französischen Schriftstellers Honoré de Balzac. Sie erzählt von der schönen Kurtisane Imperia, die sich während des Konstanzer Konzils (1414-1418) in der Stadt aufgehalten und weltlichen wie geistlichen Männern den Kopf verdreht hat. Die historische Imperia war eine reiche und gebildete Kurtisane im Rom der Renaissancezeit und nach ihrem Tod wurde sie von vielen betrauert. Raffael soll der griechischen Dichterin Sappho, die auf seinem Gemälde Parnass im Vatikan zu sehen ist, die Gesichtszüge von Imperia verliehen haben. Imperias Aufenthalt in Konstanz entsprang allerdings nur der Fantasie von Balzac: Sie wurde erst einige Jahrzehnte nach dem Konzil geboren.
Kurtisanen und Prostituierte – Hübschlerinnen genannt – gab es jedoch sehr viele auf dem Konzil von Konstanz: Die zeitgenössischen Chroniken sprechen von 700 Prostituierten, die in der Stadt gewesen sein sollen.
Standort: Hafeneinfahrt Konstanz