Das Alte Lindauer Rathaus gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Lindau. Es wurde ab 1422 im gotischen Stil errichtet und im Laufe der Jahrhunderte erweitert und umgebaut. Bis Anfang des 18. Jahrhunderts wurde es als Rathaus genutzt, danach für verschiedene andere Zwecke. So befand sich beispielsweise ab 1890 ein kleines Museum in dem Gebäude, das dann 1929 nach einem Brand in das Haus zum Cavazzen umzog.
Die Nord- und Südseite des Alten Rathauses sind mit Fresken bemalt, die zuletzt in den 1970er-Jahren restauriert wurden. Auf der Nordseite sind u. a. der Wassergott als Symbol für den Bodensee und die Göttin Viktorin abgebildet. Die Uhr an der Fassade ist von zehn Lindauer Patrizierwappen umgeben. Außerdem sind an der Fassade die Wappen der Bodenseestädte Lindau, Bregenz, Rorschach und Konstanz zu sehen. Der Fries oberhalb der Fensterreihe zeigt eine Festszene während des Lindauer Reichstags 1496. Auf dem Verkünderker – von hier wurden früher städtische Beschlüsse verkündet – sind die 10 Gebote dargestellt.
Auf der Südseite des Gebäudes sind u. a. ein Schiff und eine Sonnenuhr zu sehen. Außerdem die Wappen der Bodenseestädte Friedrichshafen, Radolfzell, Überlingen und Meersburg. Auf dem Fries oberhalb der Fensterreihe ist, wie auf der Nordseite auch, eine Szene des Reichstags von 1496 zu sehen. Dargestellt ist die Ankunft von Erzherzog Philipp dem Schönen (1478-1506), der seinen Vater Kaiser Maximilian I. (1459-1519) bei diesem Reichstag vertrat.
Im Alten Rathaus befindet sich heute die Ehemals Reichstädtische Bibliothek. Der Rest des Gebäudes ist nicht öffentlich zugänglich.
Adresse: Bismarckplatz 4, 88131 Lindau